Ich bin wohl nicht die Einzige, die aus einer Reise in Japan völlig entzückt zurückgekommen ist. Dabei hatte ich mich schon so lange gefreut, dass ich Angst hatte, meine hohen Erwartungen könnten nur enttäuscht werden…
Ich bin hingereist, und ich habe mich verliebt. Die Pflege der Details, die liebevolle und schöne Gestaltung, der Stolz, mit dem das kleinste Ding produziert, verarbeitet und verpackt wird, haben Japan für mich ein unvergessliches Erlebnis gemacht. Die Kultur der Schönheit, wie sie gelebt und praktiziert wird, ist überall spürbar und hat mich sehr beeindruckt.
Viel zu kurz war meine Reise, dass ich das Gefühl hätte, sachkundig über dieses Land reden zu dürfen, und so werde ich nur meine Eindrücke weitergeben. Natürlich meist aufs Essen beschränkt, ist dies doch ein Kochblog!
Was aber nicht heisst, dass die Gärten (die Gärten!), die Architektur, die Begegnungen, die Beobachtungen und die Kommunikationsversuche nicht zur Begeisterung beigetragen hätten…
Die erste Mahlzeit
Was ich nicht wusste, kulinarisch ist Japan sehr spezialisiert. Jedes Restaurant, jeder Imbiss serviert nur Eines, dafür in all seinen Variationen.
Es wird sogar unter den Nudeln unterschieden. Ein Soba-Nudel (Buchweizennudeln) Restaurant wird keine Udon-Nudeln (Weizennudeln) servieren, und umgekehrt genau so wenig.
Bei meinem ersten Mittagessen habe ich mich für Soba-Nudeln entschieden, mit Tempura serviert.
Warum überhaupt noch kochen?
In Tokio und Kyoto, die zwei Orte, die ich besucht habe, wimmelt es nur so von Restaurants. Dies ist aber nicht die einzige Möglichkeit, sich zu verpflegen…
An jeder Strassenecke findet man Kombini, eine Art Nachbarschaftsladen mit langen Öffnungszeiten, die Getränke und Fertigmahlzeiten sowie einige Artikel für den täglichen Gebrauch anbieten.
Viele Kaufhäuser besitzen im Untergeschoss eine Food-Abteilung. Auch hier wird fertiges Essen verkauft. Die Auswahl wie auch die Präsentation sind überwältigend.
Wie gerne hätte ich in einem Supermarket gestöbert! Leider konnte ich keinen finden, wahrscheinlich wegen der sehr teuren Mieten in den Zentren Japans.
Reis
Der Reis in Japan ist köstlich. Sei es als Ende einer Mahlzeit, mit Tsukemono (eingelegtes Gemüse) serviert, sei es als Bett für Sushi und Sashimi oder als Congee (Reisbrei) zum
Frühstück…
Von der köstlichen süssen Reismehl-Zubereitung, dem Mochi, gar nicht zu sprechen!
Sake
Dazu nur kurz… Ausprobiert, und für gut befunden! Und schön verpackt, dazu.
Hübsch, süss und überaus gut
Taiyaki, eine Spezialität, die ich gleich am ersten Tag entdeckt habe… Noch warm aus dem Ofen schmecken diese mit süsser Bohnenpaste gefüllte Waffeln am Besten!
Lele im Porzellanladen
Wenn in einem der nächsten Blog-Einträgen japanisch anmutendes Geschirr auftaucht, so wisst ihr warum.
Iribancha
In einem Restaurant in Kyoto habe ich mit diesem sehr speziellen Tee Bekanntschaft gemacht. Stängel und Blätter sind zum Teil verkohlt, was diesem Tee ein sehr starkes Raucharoma gibt, das sicher etwas gewöhnungsbedürftig ist. Nur in Kyoto hätten die Leute diesen Tee gern, wurde mir gesagt. Die ausländische Touristin gehört in diesem Fall dazu.
Tokyo Banana
Es sieht aus, als ob jede Ortschaft eine Spezialität hat, die der Reisende als Mitbringsel mit nach Hause nehmen muss. Diese wird spätestens am Bahnhof sichtbar, wo sie angepriesen und als Geschenk verpackt überall zu kaufen ist.
Während in Kyoto vor allem eingelegtes Gemüse angeboten wird (mehr davon in einem zukünftigen Blog-Eintrag…), ist es in der Hauptstadt die Tokyo Banana.
Es ist ein weiches Biscuit-Gebäck mit einer Bananen-Crème-Füllung, dem amerikanischen Twinkie sehr ähnlich.
Nicht gerade das "kultivierteste" Gebäck, aber immerhin originell und unerwartet.
Und ja, ich gebe es zu, mir hat es geschmeckt!
Eindrücke
In Kyoto sind in einigen Restaurants wenige Touristen anzutreffen, in einigen mehr. Liegt es an der Art des Eingangs? Bei solchen geschlossenen Türen und oft ohne Speisekarte auf Englisch braucht es zum Eintritt vielleicht etwas Überwindung…
Essensreproduktionen, früher aus Wachs, heute mehrheitlich aus Plastik. Die Vitrinen dienen als Speisekarten, es bleibt die Qual der Wahl!
Der Tanuki schleppt immer eine Flasche Sake mit sich herum, und ist oft vor dieser oder jenen Bar zu finden. Meine japanische Freundin behauptete, für Frauen symbolisiere er den "betrunkenen Ehemann"…